Loslassen können ...

29. August 2012
Billy

Das Leben bietet ungeheuer viel Komplexität und Stress, und darüber vergisst so mancher Mensch seine eigenen und tiefen Bedürfnisse. Wenn aber das Ende des Lebens erreicht, zurückgeblickt und dem Tod ins Antlitz geschaut wird, dann stellt sich in der Regel keiner die Frage, wie viel Hab und Gut und wie viel Geld er gehortet oder was er aufgebaut und im Leben getan oder erreicht hat. Wenn sich der Mensch bewusst ist, dass die Zeit seines Sterbens und damit des unausweichlichen Todes gekommen ist, dann schwindet normalerweise sein Interesse für seine zusammengetragenen materiellen Werte dahin und macht Fragen Platz wie, ob er wirklich, richtig, wahrhaftig und gänzlich gelebt, wirkliche Liebe gepflegt und auch gelernt hat, überall dort loszulassen, wo es erforderlich war und notwendig ist. Dies sind zwar sehr einfache Fragen, doch berühren sie den tiefsten Kern des Bewusstseins und der Gedanken und Gefühle. Wenn allein darüber nachgedacht wird, egal ob während des Lebens oder zur Zeit des Sterbens, ob eine richtige und erfüllte Liebe und in gleicher Weise auch das Leben gepflegt wurde, dann kann einerseits erkannt werden, wieviele Abhängigkeiten und Ängste das Dasein eingeengt haben, wie andererseits jedoch ebensoviele Gelegenheiten gegeben waren, die von wahrer Liebe und Freude, von Frieden, Freiheit, Glücklichkeit und Harmonie geprägt waren. Gedanken und Gefühle dessen, ob er, der Mensch, sich erlaubt hat oder nicht, seine Familie und die Menschen um sich sowie die Gesellschaft und die Erde, auf der er lebt, zu lieben, zu schätzen und zu würdigen, bestimmen über sein Gewissen. Doch auch die Frage, ob gelernt wurde von diesem und jenem, und wenn die Zeit dazu kommt, auch vom Leben loszulassen, ist im Dasein von dringender Notwendigkeit, denn wenn dieses Loslassen nicht gelernt wurde, dann treten spätestens beim Sterben tiefgreifende Probleme auf, die sich durch Angst und Sträuben ergeben. Doch es tritt auch die Frage auf, ob gelernt wurde, mit Anstand Veränderungen hinzunehmen sowie das Dasein in Liebe, Wissen und Weisheit sowie mit Mitgefühl für sich selbst und für die Mitmenschen, für alle Lebensformen überhaupt und für alle Existenz zu durchleben. Und es muss die Frage gestellt werden, ob gelernt wurde, zu vergeben und sich von der Inspiration der Liebe anstatt von falschen und wirren Gedanken und Gefühlen des Urteilens und Verurteilens führen zu lassen.

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