Der Mensch darf sich nicht
an die Vergangenheit
klammern

5. Februar 2018
Billy

Alles, was des Menschen Vergangenheit betrifft, ist mehr oder weniger schon lange her, so auch alles, was sich auf seine Kindheit und auf sein Elternhaus sowie auf seine falsche und ihm schadengebrachte Erziehung bezieht. Darin herumzurühren und immer und immer wieder die Erinnerungen daran aufzufrischen, das bringt ihm keinen Nutzen, sondern nur stetig weiteren Schaden, und dies eben dann, wenn die Vergangenheitserinnerungen böser, negativer und schlechter Natur sind. Also ist es unsinnig, dass er sich erinnerungsmässig in den Übeln der Vergangenheit wälzt, denn dadurch wird alles nur noch schlimmer. Schon der Ur-Urzeit-Prophet Nokodemion sagte dazu: <>Tatsache ist, dass das, was vorbei ist, unwiderruflich geschehen ist und nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann, folglich es auch nicht mehr relevant ist.

Was vorbei ist, ist vorbei, das ist wohl richtig, doch das, was sich böse, negativ, schlecht und schlimm in der Vergangenheit in bezug auf des Menschen falsche Erziehung und sein Leben ergeben hat, hat in ihm tiefeingefressene Spuren hinterlassen, und diese gilt es zu beseitigen. Effectiv ist alles seiner falschen erziehungsmässigen Vergangenheit in ihm gespeichert, dergemäss er in Ängsten und in Unfrieden, Unfreiheit und Disharmonie, im Unglücklichsein und in Unzufriedenheit mit sich selbst, den Mitmenschen und der Welt lebt. Das aber bedeutet nicht, dass er erinnerungsmässig in der üblen Vergangenheit herumstochern soll, sondern er muss sich von diesen Erinnerungen an seine falsche Erziehung und deren Folgen befreien. Er weiss zwar selbst sehr genau, was er in bezug auf die falsche Erziehung in seiner Kindheit und in seiner späteren Jugend erlebt hat, doch das ist schon lange her und muss von ihm Vergangenheit gelassen und nicht ständig wieder neu durch schadenbringende Erinnerungen hochgekocht werden. Dies eben auch dann nicht, wenn sich alles in seinem Gedächtnis tief eingefressen hat, denn richtig ist bei allem allein das, dass er sich davon befreit, und das kann er nicht, indem er in seiner schlechten Vergangenheit herumwühlt. Gegenteilig muss er das, was er an leid- und schmerzvollen Erfahrungen und Erlebtem in seiner Kindheit und im Jugendsein auf sich nehmen musste und das sich in seinem Gedächtnis und in all seinen Zellen des Körpers eingeprägt hat, nunmehr durch die Kräfte seines Bewusstseinsblocks, durch seine Gedanken und Gefühle sowie durch das Heilen seines angeschlagenen Psychezustandes, wie auch durch seinen Charakter und seine Persönlichkeit verändern, und zwar zum Guten, Positiven und Richtigen.

Er muss dabei nicht in der Vergangenheit herumwühlen, sondern er muss sich auf eine neue Lebensführung ausrichten. Dies aber kann er nicht dadurch, indem er sich ständig seine schlechten Kindheitserfahrungen und sein übles Kindheitserleben in Erinnerung ruft, sondern nur dadurch, indem er diese weit hinter sich lässt und sich neue, positive und wertvolle Erfahrungen aufbaut, die er in neuer und guter Art und Weise erleben kann. Also muss er sich bewusst von all dem lösen, was an Negativem und Schlechtem aus seiner Kindheit und aus dem Jugendlichenalter so lebendig in ihm gespeichert ist, wie er es tatsächlich erlebt hat. Es sind dies sein früheres Alleinsein, all seine Enttäuschungen, die Gewalt, der Zwang und die Lieblosigkeit, die ihm entgegengebracht wurden, wie auch die ständige Kritik an seinem Verhalten, das Eingeordnetsein in widerspruchslose Befehle, wie auch das Geschlagenwerden usw.

All diese Dinge sind in ihm gespeichert und durch seine Erinnerungen dauernd abrufbar, und zwar heute genauso wie in seiner Kindheit und Jugendzeit, als er all seine Schmerzen noch direkt erfahren und dadurch wohl die schwerste Zeit seines Lebens erlebt hat. Zwar will er sich heute nicht mehr daran erinnern, doch sind die Erinnerungen daran tief in ihm eingefressen und er kommt nicht von ihnen los. Doch statt dessen, dass er diese Erinnerungen auflöst und er sich einem neuen Lebensweg zuwendet, indem er einen solchen sucht und sich bemüht, ihn sich eigen zu machen und zu beschreiten, bemüht er sich krampfhaft mit dauernden Erinnerungen an die Vergangenheit, alles zu verdrängen. Damit aber schafft er ein Paradoxon, denn das dauernde Sich-Erinnern und das zugleich auftretende Verdrängen schaffen einen inneren gedanken-gefühlsmässigen Zwiespalt, der sich einerseits in das Unterbewusstsein einprägt und anderseits die Psyche schädigt. Dadurch entsteht der Effekt, dass sich die Erinnerungen in bezug auf die Erfahrungen und deren Erleben in der Kindheit und im Jugendalter in jeder Beziehung immer und immer wieder wiederholen. Und das allergrösste Übel dabei ist das, dass dieser Effekt nicht mehr in bewusster Weise vor sich geht, sondern derart unbewusst, dass das Ganze und der darin enthaltene Zwang nicht mehr bewusst wahrgenommen werden kann.
Was einmal in der Vergangenheit geschehen ist, kann nicht mehr geändert werden, folglich es sinnlos und völlig falsch ist, in dieser herumzuwühlen, und zwar insbesondere dann, wenn böse und üble Erinnerungen und Erlebnisse damit verbunden sind. Das einzig Richtige, das getan werden kann, wenn böse, negative, schlechte und schlimme Geschehen damit im Zusammenhang stehen, ist, dass diese aufgearbeitet und zu einer Veränderung zum Besseren, Guten und Positiven gewandelt werden. Das aber kann nicht dadurch geschehen, indem die alten Lasten und Leiden aus der Vergangenheit aufgewärmt und immer wieder in Erinnerung gerufen und durchdacht werden, sondern einzig und allein dadurch, indem diese aufgelöst und neutralisiert werden.

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