Wenn der Mensch unglücklich
und unzufrieden ist, dann
hat er das gelernt, was ihm
eingehämmert wurde

5. Februar 2018
Billy

Wenn der Mensch ab seiner Kindheit unglücklich und unzufrieden war und es auch noch heute ist, dann hat das seinen Grund darin, dass er schon sehr früh, wie auch im Laufe seiner Jugendzeit und seines Erwachsenseins, gelernt hat, achtsam darauf zu achten, was seine Erziehenden und auch Mitmenschen ihm in bezug auf ‹richtig› und ‹falsch› einhämmerten. Dies konnten sie tun – und können es vielleicht auch heute noch, wenn er noch unter deren Einfluss steht –, weil er von ihnen abhängig war oder noch immer ist. Dass er sich jedoch schon in seiner Kindheit, Jugendzeit und auch im Erwachsensein immer bewusst oder unbewusst irgendwie abwehrend verhalten hat und das wohl auch jetzt noch tut, hat ihn bewusstseins-gedanken-gefühls-psychemässig überleben lassen.

Tatsache ist also, dass er über all die Jahre seiner bisherigen Lebenszeit hinweg gelernt hat, sich von unangebrachter Kritik und Zurückweisungen von seiten seiner ihn früher Erziehenden sowie anderweitig ihn Belehrenden und Beratenden etwas abzugrenzen. Ein Handeln seinerseits, das bewirkte und vielleicht auch heute noch bewirkt, dass jene, welche ihn erzogen, belehrt und beraten haben – oder dies noch heute tun –, zufrieden mit ihm waren und ihn zumindest nicht mit bösen Worten beharkten und nicht unflätig kritisierten resp. dies auch heute nicht tun. Doch wenn nun angenommen wird, dass das Ganze der Vergangenheit angehöre, dann soll nunmehr nur die Rede vom Vergangenen sein. Also ist aus dieser Sicht betrachtet alles schon lange her und in eine Zeit zurückgesetzt, eben das, dass er dem Anpassen, dem Denken und den Wünschen anderer Folge leisten und nach deren Geige tanzen musste.

Dabei hat er zumindest in unbewusster Weise das negative Vergangene, das ihm aufgebürdet und eingehämmert wurde, nicht vergessen, folglich es ihn noch heute belastet und ihn unglücklich und unzufrieden macht, ohne dass ihm vielleicht der Ursprung dafür bewusst ist. Tatsache ist aber, dass er die in seiner Kindheit, Jugendzeit und u.U. auch im Erwachsensein eingehämmerten Verhaltensweisen und negativen Reaktionen anderer nicht abschätzen konnte, folglich er auch deren Kritik und Verletzungen nicht zu vermeiden vermochte. Das Ganze hat sich so sehr tief in ihm eingeprägt und bestimmt heute weitgehend sein unglückliches und unzufriedenes Leben, und zwar in bezug auf sich selbst sowie das Dasein und die Mitmenschen.

Natürlich hat er, ob er es nun wahrhaben will oder nicht, bereits in seiner Kindheit und Jugendzeit gegen Gebote, Normen, Regeln, Verbote und Verordnungen usw. seiner Eltern oder sonstig Erziehenden und seiner Pädagogen immer wieder einmal rebelliert, was sich wahrscheinlich so auch in seinem Erwachsensein gegenüber Vorgesetzten usw. ergeben hat. Jedenfalls aber hat es sich so ergeben in seiner Kindheit mit der sogenannten Trotzphase, wie aber auch in der Zeit der Pubertät. Und wenn er sich daran zurückerinnern kann oder will, dann muss er zugeben, dass er oft schon in Abwehrstellung gegangen ist, ehe jemand etwas von ihm forderte oder wünschte. Daraus hat er zwar nicht immer, doch zumindest oft Nutzen gezogen, denn sein Verhalten führte dazu, dass er mehr Beachtung bekommen hat als sonst.

Das Ganze war aber auch ein Prozess, um herauszufinden, was er eigentlich selbst gewollt hat. Grundsätzlich hatte er jedoch keine grosse Erfolge damit, und wenn er heute unglücklich und unzufrieden ist, dann besagt das, dass das auch heute noch der Fall ist und dass ihm das bis heute in seinem gegenwärtigen Leben auch nicht gelungen ist. Also kann er in dieser Beziehung keinen Siegesgesang anstimmen, sondern er muss jetzt erst mit all seiner Energie und Kraft beginnen, selbst den Mut aufzubringen, um in Eigeninitiative selbst etwas für sein Glücklichsein und seine Zufriedenheit, wie auch für seine innere Freiheit und Harmonie und für seinen inneren Frieden zu tun.

Dies ist der Weg, den er gehen muss, und das bedeutet, dass er sich im Bewusstsein und mit seinen Gedanken und Gefühlen vorbeugend von dem distanzieren muss, was die Mitmenschen nicht an ihm sehen wollen, eben bezogen auf sein Unglücklichsein und seine Unzufriedenheit, die nicht nur ihm selbst, sondern auch den Mitmenschen drastisch ‹auf den Wecker› gehen. Es sind aber auch alle falschen Verhaltensweisen, die aus dem ganzen Negativen hervorgehen, folglich er diese erkennen und ihrer bewusst werden muss, um sie zu vermeiden und um durch sie nicht unangenehm aufzufallen.

Effectiv hat er es selbst in der Hand, sich glücklich und zufrieden zu machen und sich in seinem Innern und Äussern so zu geben, dass niemand schlecht über ihn denkt und auch nicht wahrnimmt, wie es im einen oder andern Moment moralisch gerade um ihn steht. Also muss er sich dem wahren Leben anpassen und alle seine eigenen wertvollen Impulse, Sehnsüchte, Verlangen und Wünsche in bezug auf ein ausgeglichenes, glückliches und zufriedenes Leben an erste Stelle setzen. Und tut er das, dann muss er nicht ängstlich darauf achten, nicht aufzufallen und bei den Mitmenschen schlecht anzukommen. Also muss er auch nicht mehr traurig sein und nicht seine Trauer auf seinem Antlitz spiegeln lassen.

RSS-Feed