Der Mensch muss als solcher
über sich selbst bestimmen

5. Februar 2018
Billy

Wenn der Mensch unglücklich und unzufrieden ist, dann verhält er sich derart, dass, wenn er mit anderen Menschen darüber redet, was ihm in seinem Alltag alles zugestossen ist, er dann in einem Tonfall spricht, aus dem zu hören ist, dass er sich ständig über das Wie und Was seiner Mitmenschen und über die Ungerechtigkeit in bezug auf das beschwert, was ihm sein Leben seit jeher und auch am gegenwärtigen Tag gebracht hat.

Er beschwert sich über alles und jedes und glaubt, dass ihn sein Leben selbst, im Unterschied zu den Mitmenschen, falsch behandle. Er beschwert sich über sein Leben und reklamiert dieses selbst an, und zwar in einer Art und Weise, wie er das auch bei den Mitmenschen macht, wenn er annimmt oder sieht, dass bei ihnen etwas nicht in Ordnung ist, das ihm auf den Wecker geht. Er ist vollends der falschen Überzeugung, dass er, im Gegensatz zu den Mitmenschen, in allen Dingen seines Lebens zu kurz gekommen sei und dass ihm das Leben selbst alles in falscher Weise gegeben habe, folglich sich dieses eigentlich bei ihm entschuldigen müsse. Doch wenn er sich in dieser Weise über sein Leben beklagt, dann achte er einmal sehr genau auf seinen Tonfall, mit dem er die angeblichen Fehler und Ungerechtigkeiten seines Lebens beklagt und dabei nicht merkt, dass er nichts anderes als ein Gezeter und eine Schimpferei über sich selbst und seine falschen Verhaltensweisen von sich gibt und nicht merkt, was er sich selbst damit an Negativem, Schlechtem und Üblem antut.

Wenn er unglücklich und unzufrieden ist, dann glaubt er irrig, dass ihm das Leben etwas schulde und dass er darauf Anspruch erheben und das fordern könne, was er sich einbildet, dass das Leben ihm geben müsse. Effectiv ist aber Tatsache, dass er keinen Zusammenhang wahrzunehmen und zu sehen vermag zwischen dem, was er in bezug auf seine Gedanken und Gefühle sowie seine Einstellung zum Leben sowie zu sich selbst ausstrahlt und dem, was ihm das Leben hinsichtlich seiner gedanklich-gefühlsmässigen Regungen und seiner Einstellung erwidert und zurückgibt. Grundsätzlich will er einfach nichts davon wissen, dass es explizit seine Gedanken und Gefühle sind, die seine Psyche deformieren und dafür verantwortlich sind, dass sein Leben schiefläuft und er unglücklich und unzufrieden ist. Und Tatsache ist, dass er infolge seiner falschen Gedanken und Gefühle immer wieder wirren Ängsten, bösem Ärger und Groll, wie auch Hader, Trotz, Wut und Zorn verfällt, wobei er sich trutzig verhält und wütend vom Leben etwas fordert, das es ihm nicht geben kann, eben darum, weil er es sich selbst geben muss und nur er allein dazu fähig ist. Er merkt nicht, dass er diesbezüglich einfach seinen eigenen Launen und Wünschen folgt, wofür er sein Leben nicht haftbar machen kann, sondern nur er sich selbst. Er hadert mit dem Leben und erkennt nicht, dass er in Wahrheit mit sich selbst hadert und dass er damit nicht das Leben, sondern sich selbst verurteilt und einen aussichtslosen inneren Krieg mit sich selbst führt.

Wenn der Mensch unglücklich und unzufrieden ist, dann kann sich sein Leben nicht anders ergeben und sich nicht anders vor ihm selbst abspielen, als eben so, wie er es selbst gestaltet und führt. Wenn er böse, negative und schlechte Gedanken und Gefühle hegt, dann kann daraus nichts Gutes, Positives und Wertvolles hervorgehen. Wie er also seine Gedanken und Gefühle formt, so ergeben sich daraus auch wieder die gleichartigen Wirkungen resp. was er gedanklich-gefühlsmässig sät, das erntet er auch. Die Ausrichtung und Qualität seiner Gedanken und Gefühle bestimmen seine verhaltensmässige Grundhaltung, doch darüber legt er sich selbst keine Rechenschaft ab, weil er sich durch eine völlig falsche Überzeugung nicht darüber klar wird, was er mit seiner falschen Gedanken- und Gefühlswelt in seiner Psyche wirklich anrichtet. Also muss er lernen, seine Gedanken und Gefühle in positiver und richtiger Art und Weise zu formen und zu führen, folglich er sich auch bewusst werden muss, was er von morgens bis abends über sich selbst, sein Leben, seine Mitmenschen und seine Umwelt denkt. Erst dann, wenn er das tut, lernt er zu wissen, dass er mit etwas zeitlichem Abstand die entsprechenden Antworten seines Lebens erwarten und finden kann, eben erst dann, wenn er sich selbst zur Verstandes- und Vernunftreife bringt, durch die er die Wirklichkeit und deren Wahrheit erst zu erkennen und zu verstehen vermag.

Wenn der Mensch unglücklich und unzufrieden ist, dann muss er sich völlig klarwerden, dass das Leben allgemein – folglich also auch sein eigenes – nach klaren Gesetz- und Gebotsmässigkeiten abläuft; folglich gibt es kein Glück, kein Pech und auch kein Schicksal, das durch irgendeine andere Macht als durch ihn und seine Gedanken und Gefühle selbst bestimmt würde. Eine Vorbestimmung durch irgendeine äussere höhere Macht ist absolut niemals gegeben, denn er allein bestimmt laufend die kausalbedingten Zusammenhänge, durch die sein Schicksal, sein Glück und sein Pech bestimmt werden. In jedem Fall ist er allein sein Lebensführer und der Schmied seines Schicksals, und er allein bestimmt seine Lebensgestaltung und seine Lebensweise, doch das muss er selbst erkennen. Dabei muss er neugierig, offen und vorurteilslos sowie absolut neutral auf sein Leben hinschauen und bereit sein, alles so zu sehen, wie es die Wirklichkeit darbietet, um es so anzuerkennen, wie es tatsächlich ist, denn nur dann vermag er es auch auf Besseres, Fortschrittliches, Gutes, Neues, Positives und Wertvolles auszurichten. Alles so anzuerkennen, wie etwas ist, bedeutet, dass es in seinen Grundzügen erkannt werden muss, weil nur durch das Gewinnen dieser Kenntnis festgestellt werden kann, wo es angegriffen und was daran geändert werden muss.

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