Das Leben des Menschen

20. Juli 2019
Billy

War aber die Erziehung im Elternhaus und die zwischenmenschliche Beziehung zu den Eltern und Geschwistern sowie zur Umwelt nicht gut, dann ergibt sich aus der entwichenen Unfreiheit auch im Erwachsenenalter und in der ersehnten Freiheit nichts Gutes. Wird nämlich das Ganze dieses Freiseins und des Selbständigseins genau betrachtet, dann ist zumindest in der ersten Zeit von dieser Selbständigkeit und von der so sehnsüchtig erwarteten Freiheit nichts zu erkennen und auch nichts umzusetzen, weil alles wirklich erst sehr mühsam erarbeitet werden muss – wenn es überhaupt gelingt, die Selbständigkeit und die Freiheit zu verwirklichen. Wahrheitlich bleibt der Mensch unselbständig, auch wenn er sich fälschlich als selbständig wähnt, und zudem schafft er sich mancherlei neue Unfreiheiten, die sowohl in sein Privatleben hineinbelangen, wie aber auch in seine Arbeit, der er sich infolge seiner Existenzmöglichkeit einordnen muss. Doch auch in bezug auf seine zwischenmenschlichen Beziehungen und hinsichtlich vieler anderer Dinge und weitreichender Verpflichtungen usw. muss er sich in Unfreiheiten hineinzwängen, folglich seine langersehnte Freiheit auf der Strecke bleibt. Und all das tut er aus freiem und eigenem Ermessen und Willen, folglich er alles selbst herbeiführt, um sich Hindernisse in den Lebensweg, die Lebensführung und die Lebensgestaltung zu legen, so ihm der Lebensgenuss, die Lebensfreude und die Lebensharmonie versagt bleiben. Also bringt er vielfach nichts auf die Rundung des Lebens, sondern durchsetzt sie mit Ecken, Kanten und unüberbrückbaren Hemmnissen, die ihn am Vorwärtskommen hindern.

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