Ein gedeihender Mensch ...

20. Juli 2011
Billy

Ein gedeihender Mensch zu sein, das mag für manchen seltsam klingen, doch wenn das ‹Gedeihen› in den Wert des Wortes umgesetzt wird, wie er ursprünglich existierte, nämlich ‹Segen› resp. ein gesegneter Mensch zu sein, dann wird das Ganze plötzlich für jedermann verständlich. Das ‹Segnen› jedoch ist gegensätzlich zum ‹Gedeihen› kein neutraler, sondern ein religiös-sektiererischer Begriff, der auf das altgermanische Zeitwort mhd. ‹segenen›, "das Zeichen des Kreuzes machen, bekreuzigen, segnen" zurückführt, ahd. SEGANŌN. Alles beruht auf einer frühen Entlehnung aus lat.-kirchenlat. sīgāre "mit einem Zeichen versehen (bezeichnen, siegeln, versiegeln; das Zeichen des Kreuzes machen", das von lat. signum "Zeichen, Merkzeichen, Kennzeichen; (kirchenlat. :) Zeichen des Kreuzes" abgeleitet ist. Hier ist aber nicht vom religionskultischen ‹Gesegnet› die Rede, sondern vom ursprünglichen ‹Gedeihen›, das durch die christliche Religion zum ‹Segen› verfälscht wurde.

Ein gedeihender Mensch zu sein, wird nicht so gemeint, als ob er in Besonderheit durch die Schöpfung ausgezeichnet sei oder mit ihr in besonderer Verbindung stehe und damit den Mitmenschen etwas voraushabe. Ein gedeihender Mensch zu sein bedeutet also nicht, elitär zu sein resp. einer besonderen Elite anzugehören. Als Mensch gedeihend zu sein bedeutet schlichtwegs und einfach, fortschrittlich, mitfühlsam, liebevoll, friedlich, freiheitlich, harmonisch und ausgeglichen zu sein und sich gemäss den schöpferisch-natürlichen Gesetzen und Geboten deren gesamter Entwicklung resp. der Evolution einzufügen. Und wird das getan und dabei auch das gelebte Leben überschaut, dann wird erkannt, dass dieses immer sehr viel an Gutem und Positivem gegeben hat und diese guten Werte auch immer wieder auf erneute Weisen gibt. Und das kann nicht anders als mit grosser Ehrwürdigung an das Leben und an die Schöpfung gesagt werden, so derjenige Mensch, der das Ganze wahrheitlich erfasst, nur sagen kann: "In allem gesehen, bin ich ein gedeihender Mensch." Und Gleiches kann gesagt werden, wenn der eine Mensch durch einen andern gedeihensreich wird, so das Wort "der andere Mensch ist mir zum Gedeihen geworden" seine volle Richtigkeit hat.

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