Meditation und Meditieren

14. September 2011
Billy

In bezug auf die Meditation muss bedacht werden, dass diese viele verschiedene Bedeutungen und Anwendungsformen haben kann, wie z.B. die logisch-zergliedernde (analytische Meditation), betrachtend-beschaulich-besinnliche (kontemplative Meditation), die in hohem Grad aufmerksame mit bewusstseinsmässiger Anspannung (konzentrative Meditation), die Sich-Versenkung in etwas Bestimmtes (Versenkungs-Meditation) und die Befreiung vom Bewussten (Befreiungs-Meditation) usw. Besonders die Befreiungs-Meditation ist von sehr grosser Bedeutung, denn durch diese werden die Gedanken und Gefühle vollständig ausgeschaltet und wird einem Zustand Platz eingeräumt, der als reiner Empfindungs-Zustand feinstofflicher Form der Wahrnehmung erfasst wird. In diesem Zustand wird die grobstoffliche Wahrnehmung völlig ausgeschaltet, folglich weder der eigene Körper noch Gefühle oder die Umwelt wahrgenommen werden, sondern nur feinstoffliche Empfindungen.

Dieser Zustand ergibt ein absolutes Freisein von allen Belastungen und ein Einssein mit allem und dem Ganzen der Unendlichkeit und Zeitlosen, mit der endlosen Dauer – der Allgrosszeit resp. der Ewigkeit –, in die sich der Meditierende versetzt empfindet. Das Tatsächliche dieses Freiseins- und Empfindungszustandes kann mit Worten nicht beschrieben, sondern nur empfindungsmässig wahrgenommen und verstanden werden. Dieser Zustand fördert im Meditierenden die Bescheidenheit, die Ehrwürdigung für alle Existenz und das umfängliche Verstehen dafür, wie aber auch die wahre allumfassende Liebe und die ebenfalls allesumfassende empfindungsmässige Zufriedenheit. Zur Erklärung hierzu muss bedacht werden, dass eine Empfindung ein Übertragungswert aus dem geistigen Gemüt ist und absolut nichts zu tun hat mit Gefühlen, die aus den Gedanken des Bewusstseinsbereiches entstammen. Diese Meditationsform, durch die eine allesumfassende, empfindungsmässige Zufriedenheit entsteht, die auch mit wahrer allumfassender Liebe verbunden ist, ist die einzige dieser Art, durch die diese hohen Werte erlangt werden können, und leider ist sie selbst namhaften Meditationspraktikern überhaupt nicht oder nur bruchstückweise bekannt.

Werden irgendwelche Dinge meditativ angestrebt, wie z.B. die einfache Zufriedenheit, die einfach darin beruht, dass eine psychische Befindlichkeit gegeben ist, die sich als Gedanken und Gefühl zum Ausdruck bringt und die nicht empfindungsmässig in Erscheinung tritt, dann genügt dafür das Praktizieren der analytischen Meditation. Dabei wird in der Regel auch logisch-zergliedernd darüber nachgedacht, wie nachteilig ein Mangel an Zufriedenheit sich auf die eigenen Gedanken und Gefühle sowie auf die Mitmenschen und die ganze Umwelt auswirkt. Es ergeben sich dabei natürlich, wenn wirklich darüber analysiert wird, aber auch Gedanken und Gefühle, wie heilsam Zufriedenheit sich in allen Belangen auswirken kann und sein muss. So ist das Für und Wider in vielen Formen zu bedenken, denn nur dadurch wird es möglich, eine Fähigkeit zur bewusstseins-gedanklich-gefühlsmässig-psychischen Zufriedenheit zu erlangen und diese nach und nach zu steigern. Doch das genügt nicht, um eine allesumfassende, empfindungsmässige Zufriedenheit zu entwickeln. Auch jede andere Meditationsform, ausser der Befreiungs-Meditation, vermag diese Form der Zufriedenheit nicht herbeizuführen, so also auch nicht die Versenkungs-Meditation, nicht die Kontemplativ-Meditation, nicht die bewusstseinsmässige Konzentrations-Meditation und auch keine andere. Für die genannte einfache Zufriedenheit kann nur das analytische Denkvermögen angewendet werden, und dies nicht zuletzt deswegen, weil diese Art Meditationspraxis während der Meditationsübung einen direkten Einfluss auf das materielle, alltägliche Leben ausübt. Dadurch werden alle im materiellen Bereich des Daseins angesiedelten Verhaltensformen bestimmt, so auch in bezug auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, das Verhalten zur Pflanzen- und Tierwelt usw. sowie hinsichtlich von Handlungen und Taten.
SSSC, 20. Mai 2011, 00.04 h, Billy

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