Der Mensch ist Herr und
Meister über sich selbst
Wird diese Tatsache in der dem Menschen eigenen gewöhnlichen Weise falsch betrachtet und daraus auch die gewohnheitsmässige, abgedroschene und fadenscheinige Beweisführung hergestellt, dann hätte beim Ehrlichen die Ehrlichkeit versagt, beim Unehrlichen aber seine Unehrlichkeit Erfolg und Nutzen gebracht. Das jedoch ist grundsätzlich falsch und als oberflächliches falsches Urteil völlig aus der Luft gegriffen, denn demgemäss müsste der Ehrliche einzig und allein voller Tugenden und der Unehrliche abgrundtief der Korruption, den Unwerten und dem Bösen verfallen sein. Dies ist jedoch absolut irrig und falsch, denn grundsätzlich gibt es keinen absolut ehrlichen Menschen, der umfänglich alle Tugenden sein eigen nennen und diese auch ausleben kann, wie es auch keinen absolut unehrlichen Menschen gibt, der nur der Korruption, den Unwerten und dem Bösen verfallen ist. So besitzt sowohl der Ehrliche gewisse Untugenden und der Unehrliche gewisse Tugenden, und vielleicht gerade derartige, die dem anderen fehlen. Und ein andermal ist letztendlich die Tatsache die, dass sowohl der Ehrliche und Tugendhafte wie auch der Unehrliche und Tugendarme je nach ihren eigenen Gedanken und Gefühlen sowie nach ihren Verhaltensweisen ihre Erfolge oder Misserfolge im materiellen wie auch im bewusstseinsmässigen Bereich erzielen. Der ehrliche und tugendhafte Mensch erntet die guten Ergebnisse seiner dementsprechenden Gedanken- und Gefühlsweise, während der Unehrliche und Tugendarme schlechte Erfahrungen im materiellen und bewusstseinsmässigen Bereich macht, eben genau so, wie diese durch seine schlechten, unwerten und negativen Gedanken und Gefühle geschaffen werden. Grundsätzlich ist es im Leben des Menschen aber so, dass sowohl der Ehrliche und Tugendhafte wie auch der Unehrliche und Tugendarme dem Leid und Glück sowie dem Erfolg und Schaden eingeordnet sind. Gewisse Dinge können eben einfach nicht selbst bestimmt werden, und zwar dann, wenn unvorhersehbare äussere Dinge und Einwirkungen oder körpereigene Krankheiten und Übel usw. in Erscheinung treten, auf die nur ein geringer oder überhaupt kein eigener Einfluss ausgeübt werden kann. Diesbezüglich ist aber auch zu beachten, dass mancher Mensch in seiner Wehleidigkeit nur allzugern eingebildeten Leiden und Schmerzen verfällt, die er psychosomatisch hervorruft und die nichts anderem als einer Einbildung entsprechen. Und so mancher treibt dieses Einbildungsspiel bis zur bösen Hypochondrie, wodurch letztlich sogar effective körperliche Leiden, Schmerzen und Schäden entstehen und viel psychisches sowie physisches Unheil anrichten und das Leben zur Hölle machen. Sich von solchen Krankheits-, Leidens- und Schmerzenseinbildungen leiten zu lassen, bringt nicht nur psychische und bewusstseinsmässige Schäden hervor, sondern sie führen nicht selten auch zum Selbstmord, was Grund genug ist, sich schnellstens von solchen Einbildungen zu befreien, die durch grundfalsche Ideen, Gedanken und Gefühle erschaffen werden.