Des Menschen Lebendigsein,
seine Selbsterkenntnis und
Selbstbewertung
Für manchen Menschen scheint es eine Art Selbstbestätigung zu sein, sich beinahe rund um die Uhr geschäftig zu geben, um vor den Mitmenschen mit einem permanenten und eifrigen Beschäftigt- und Geschäftigsein zu brillieren und zu sagen, ‹hab keine Zeit, hab keine Zeit, bin beschäftigt›. Natürlich gibt es tatsächlich auch so manchen Menschen, der tagaus tagein und auch in der Freizeit und im Urlaub ein ständiges und hektisches Beschäftigt- und Geschäftigsein ausübt und dies gar als Statussymbol ansieht, wobei er jedoch vergisst, sich bewusstseins-, wissens- und weisheitsmässig zu bilden und sich ein gutes und positives Lebendigsein zu erschaffen. Dadurch aber überschätzt er sich in seinem Selbstwert ebenso gewaltig wie auch in bezug auf seine Selbsterkenntnis und Lebendigkeit. Fälschlicherweise legt er seine Betriebsamkeit hinsichtlich seines Beschäftigt- und Geschäftigseins als persönliche Lebendigkeit aus und ist der irrigen Meinung, dass das Ganze in dieser Beziehung der Sinn des Daseins und des Lebens sei. Wahrheitlich jedoch schüttet sich dieser Mensch, der in dieser falschen Weise seine Gedanken und Gefühle pflegt, einfach mit seiner hektischen Betriebsamkeit zu, und zwar dermassen, dass er sein Selbst nicht mehr finden kann. Aus diesem Grunde muss sich der Mensch regelmässig mit sich selbst verabreden, um mit sich selbst allein zu sein, um mit sich selbst Zwiesprache zu halten und alles gründlich bedenken zu können. Und nur dann, wenn das getan wird, kann der Mensch sichergehen, dass er nicht den Bezug zu sich selbst und nicht zum Dasein und Leben sowie nicht zu all dem verliert, was ihm auf seinem Lebensweg wichtig ist. Also ist es immer wieder nötig, sich Zeit zu nehmen und sich eine Verschnaufpause einzuräumen, um mit sich allein zu sein, mit sich selbst alles Notwendige, Wichtige und oft auch Belanglose zu bedenken und zu bereden sowie um die engen und doch so weitreichenden Verknüpfungen und Zusammenhänge des eigenen Lebens zu betrachten. Wenn sich der Mensch dabei nicht selten mit unerfreulichen Dingen und mit sehr negativen Menschen auseinandersetzen muss, dann darf ihm das aber trotzdem kein Hindernis sein, diesem Kontext die notwendige Beachtung zu schenken, denn es muss erkannt und verstanden werden, wie alles wirklich verknüpft ist und zusammenhängt. Dies ist darum so wichtig, weil im Leben Auseinandersetzungen mit negativen Dingen und Menschen ‹Vergiftungen› im Bewusstsein, in den Gedanken, Gefühlen und in der Psyche hervorrufen, wenn diese nicht im Keim erstickt oder geheilt werden. Natürlich werden solche ‹Vergiftungen› gerne gemieden, weil nämlich deren Erscheinen alles noch sehr viel schlimmer macht, als es vorher war. Also braucht der Mensch nicht negative Dinge und Menschen um sich, sondern positive, die ihn sozusagen ‹nähren› und in ihm eine Ausgeglichenheit und eine heitere Gelassenheit schaffen. Wie es schon zu allen alten Zeiten war, ist es für den Menschen von heute extrem wichtig und absolut unverzichtbar, dass er gute, gesunde und positive Dinge und Menschen um sich hat, durch die er sich in allen erdenklichen Situationen und Geschehen sowie im Dasein und Leben auffangen, bewähren, tragen und von ihnen notfalls auch Hilfe erwarten kann.