Den ewigen Kampf mit sich
selbst beenden
Es werden aber auch die Vorurteile erkannt, die so sehr viel Schaden anrichten und gute zwischenmenschliche Beziehungen verhindern. Doch auch die eigene und oft vielfältige Gier wird erkannt, wie auch die eigenen Manöver, um das eigene persönliche Umfeld als Alleinterritorium abzusichern. Zwar fällt es nicht leicht, all diese Unwerte zu sehen, zu erkennen und zu akzeptieren, dass sie gegeben sind und behoben und beendet werden müssen, doch die Wahrheit ist, dass sie nun einmal da und lästig sind und ihnen also ein Ende bereitet werden muss. Und wird die bewusstseins-gedanklich-gefühlsmässige Praxis regelmässig geübt, dann wird auch richtig hingeschaut und im ständigen Kampf gegen sich selbst entdeckt, dass damit grundlegend Gedanken und Gefühle der Angst, Furcht und des Unvollständigen verbunden sind. Das wiederum führt zum Erkennen, wie sehr der Kampf mit sich selbst und mit der Wirklichkeit und Wahrheit des Lebens den eigenen Verstand und die eigene Vernunft verschlossen hat.
Wenn aufgehört wird, gegen sich selbst zu kämpfen und damit dann alle Sinne für die effectiven Tatsachen der Wirklichkeit und deren Wahrheit geöffnet werden und erkannt wird, wie diese wahrheitlich sind, dann ergibt sich die Lage, sich innerlich im gegenwärtigen Augenblick niederlassen zu können. Das ist dann der Punkt, an dem die bewusstseins-gedanken-gefühlsmässige Praxis die Erkenntnis bringt und entdecken lässt, was zeitlos ist und ewig dauert, eben die Wirklichkeit und deren unumstössliche Wahrheit, worin allein die Liebe, der Frieden, die Freiheit und Harmonie des Innern zu finden sind. Und alle diese Werte sind unvergänglich und nicht einfach Erinnerungen usw., denn sie existierten in der Vergangenheit, existieren in der Gegenwart und werden auch in der Zukunft existieren – der Mensch musste sie stets nur finden, erschaffen und pflegen, was er auch in der Gegenwart und Zukunft tun muss. Und werden diese Werte gesucht, gefunden, erschaffen und gepflegt, was nur in der Wirklichkeit und in deren Wahrheit geschehen kann, dann wacht der Mensch auf und versteht sich selbst sowie das Leben und die Welt, und er geht mit allem eine gute und wertvolle Verbindung ein.
Die meisten Menschen verbringen ihr Leben damit und haben es damit verbracht, sich in ehrgeizigen oder in völlig sinnlosen Bestrebungen zu verstricken, in Erwartungen, Plänen, Wünschen und in zweifelhaften Hoffnungen, die sich nie erfüllen. Viele andere weinen der Vergangenheit nach, grämen und schlagen sich herum mit Reue, Selbstvorwürfen und Schuld, oft bis hin zu psychischen Schäden, und zwar unbesehen dessen, dass nur Narren die Vergangenheit beweinen. Die Wahrheit dazu ist, dass allein die Gegenwart und die Zukunft zählen, um das Leben richtig zu leben und zu fühlen oder zu lernen, alles wieder richtig zu tun. Dabei jedoch muss alles vermieden werden, was durch den inneren Kampf mit sich selbst zu umgehen versucht worden ist, weshalb der Mut aufgebracht werden muss, allem und jedem gegenüberzutreten, was das Leben mit sich bringt – sei es Not und Elend, sei es Schmerz, Kummer, Sorgen, Verlust, oder seien es unerfüllte Hoffnungen und Wünsche oder sonst irgend etwas, was gedanklich-gefühlsmässig-psychisch und bis tief ins Innere des Bewusstseins bewegt. Wenn aufgehört wird, gegen sich selbst und gegen die Wirklichkeit, deren Wahrheit und gegen das Dasein, das Leben und die Welt zu kämpfen, dann findet sich nichts mehr, wovor weggelaufen wird, auch nicht vor innerer Armut, Einsamkeit und Langeweile, nicht vor Gedanken und Gefühlen der Schuld, der Selbstwertlosigkeit und nutzloser oder verlorener Hoffnungen und Wünsche.