Sich mit dem Sterben und Tod
vertraut machen

5. März 2016
Billy

Wenn sich der Mensch gedanklich-gefühlsmässig und verstehend mit dem Sterben und Tod vertraut macht und sich äusserlich und innerlich darauf vorbereitet, dem Unvermeidlichen ohne Angst entgegenzutreten, dann richtet er sich darauf ein, seinen letzten Weg des Lebens in Würde zu begehen. Die Gedanken und Gefühle um das Sterben und den Tod müssen jedoch zeitlebens geübt werden, denn nur dadurch wird es möglich, dass zur Zeit des Sterbens und des herantretenden Todes das durch die ständigen Übungen Erlernte zur Vorbereitung auch wirklich angewendet wird. Tatsache ist, dass das zwar niemand garantieren kann, weil zu viele Wege in einen schnellen und plötzlichen Tod führen, folglich das Erlernte keine Anwendung finden kann, doch ist das Ganze der Sterbens- und Todesvorbereitung dann sehr wertvoll, wenn ein normales Sterben gegeben ist und das zeitlebens Erlernte gut und bewusst genutzt werden kann.
Wird vernünftig an das Sterben und den Tod gedacht, dann ist wohl kein Mensch davor gefeit, manchmal irgendwelche aufregende Gedanken und Gefühle zu haben, die jedoch nichts mit Angst und Scheu zu tun haben, sondern eher mit einer Art Neugier. Diese ist es dann auch, die alle Gedanken und Gefühle um das Sterben und den Tod wesentlich leichter und alles auch friedlicher und gar harmonisch machen, denn losgelöst von Angst und Scheu wird die Gedanken- und Gefühlswelt freier und offener, folglich sich darin Ruhe einfinden kann.
Wenn der Mensch weiss, dass er stirbt und in den Tod hinübergeht, dann können wohl kummervolle Fragen auftreten, wie in bezug darauf, was mit den geliebten Hinterbliebenen geschehen und was ihr Schicksal sein wird. Das kann sehr wohl eine grosse Sorge sein, doch ist diesbezüglich zu bedenken, dass auch nach dem eigenen Tod das Leben für die Hinterbliebenen weitergeht, wie das seit urdenklichen Zeiten so ist. Die Zurückgebliebenen haben seit alters her ihr Leben mit all den auftretenden Geschicken immer wieder weitergeführt, und spätestens nach einer bestimmten Zeit haben sie die Trauer abgelegt und sich wieder dem Alltag und dem Dasein zugewandt. Das ist der unabänderliche Lauf des Lebens, und allein durch diesen erfolgt ein Fortschritt und eine Evolution. Dabei sollte jedoch beim ganzen Prozess bedacht werden, dass ein zeitlebenslanges gedanklich-gefühlsmässiges und vernünftiges Auseinandersetzen in bezug auf das Sterben und den Tod notwendig und nutzvoll ist, um diesen am Ende des Lebens bewusst würdig und angstfrei entgegentreten zu können.

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