Was unter Moral und Tugend
zu verstehen ist ...

16. August 2017
Billy

Moral hängt jedoch grundlegend von der Familie und von der Erziehung ab, wie aber auch von der Gesellschaft, wobei sie die Summe der Werte und Vorstellungen ist, die ihr zugrunde gelegt und die von den Menschen für richtig erachtet werden, ohne dass dafür jedoch besondere Gründe angegeben werden können. Das, was als ‹ richtig› erachtet wird, gilt als moralisch gut und einwandfrei, wobei von Mensch zu Mensch, von Familie, Volk, Gemeinschaft, Gesellschaft sowie von Religion zu Religion und von Sekte zu Sekte sich die Moralvorstellungen gehörig unterscheiden, folglich also gewaltige Unterschiede existieren. Moral kann sich folglich auf die Sitten einer Gemeinschaft, Gesellschaft, einer Organisation, Religion oder Sekte, wie auch auf die Handlungen, Aussprache, Taten und Verhaltensweisen einer einzelnen Person beziehen. Das Gebiet der Moral, eben all das, was sich mit dem moralischen Handeln und den gesamten moralischen Verhaltensweisen beschäftigt, wird mit einem anderen Begriff Ethik genannt. Die Ethik ist die eigentliche Lehre von der Moral, gleichermassen dem, wie die Biologie die Lehre von den Lebensformen ist.

Tugenden
Im Leben des Menschen der heutigen Zeit hinken die Tugenden hinter allen guten und korrekten Verhaltensweisen hinterher, und zwar ebenso seit Jahrzehnten wie die gute und gesunde Moral. Und auch in bezug auf die Tugenden wird heute nicht mehr verstanden, welche Werte diese eigentlich verkörpern. Tugenden sind sehr vielfältig und können folgendermassen definiert und erklärt werden: Der Begriff Tugend entspricht einem Verbalabstraktum und ist abgeleitet von ‹ taugen›, also von einem Verb, dem die Grundbedeutung ‹ geeignet›, ‹ brauchbar sein› und ‹ nützen› eigen ist. Schon vor mehr als 1000 Jahren wurden die Tugenden als Brauchbarkeit und Kraft bezeichnet, später dann auch als Heldentat und Tüchtigkeit. Im Mittelalter dann wurde ein Bedeutungswandel vorgenommen, wodurch der Begriff spezifisch als moralische Bedeutung ausgelegt wurde und damit – ohne dass die Urheber dieser Bedeutungsrichtung irgendwelche Kenntnis von den im Menschen sich manifestierenden schöpferisch-natürlichen ethischen Impulsen hatten – zu einer sittlichen Verhaltensweise. Diese neue sittliche Verhaltensrichtung stand entgegen der Laster- und Sündhaftigkeit sowie gegen alles, was dem Anstössigen, Falschen und Unkorrekten usw. entsprach, was sich in dieser Weise besonders die christliche Religion zu eigen machte und in Anspruch nahm, Urheber der Moralvorstellungen zu sein.
Diese Begriffsverwendung Moral bürgerte sich dann schnell ein, wobei durch die christliche Religion und die Moraltheologie dann auch die Keuschheit in den Moralbegriff einbezogen wurde, was aber nur einer Scheinheiligkeit entsprach, die sich bis heute erhalten hat, wenn besonders der priesterlichen und pfäffischen sexuellen Übergriffe auf Kinder und Frauen gedacht wird, die immer wieder zu religionsdistanzierten und ironischen sowie spöttischen Äusserungen Anlass geben.

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