Das Leben des Menschen

21. September 2017
Billy

Kommt er als jugendlicher Mensch ins Erwachsenenalter, dann ist das für ihn die Zeit, um aus dem Elternhaus auszuziehen, sich selbständig zu machen und sich von der familiären Unfreiheit zu befreien – was er auch immer darunter versteht. War aber die Erziehung im Elternhaus und die zwischenmenschliche Beziehung zu den Eltern und Geschwistern sowie zur Umwelt nicht gut, dann ergibt sich aus der entwichenen Unfreiheit auch im Erwachsenenalter und in der ersehnten Freiheit nichts Gutes. Wird nämlich das Ganze dieses Freiseins und des Selbständigseins genau betrachtet, dann ist zumindest in der ersten Zeit von dieser Selbständigkeit und von der so sehnsüchtig erwarteten Freiheit nichts zu erkennen und auch nichts umzusetzen, weil alles wirklich erst sehr mühsam erarbeitet werden muss – wenn es überhaupt gelingt, die Selbständigkeit und die Freiheit zu verwirklichen. Wahrheitlich bleibt der Mensch unselbständig, auch wenn er sich fälschlich als selbständig wähnt, und zudem schafft er sich mancherlei neue Unfreiheiten, die sowohl in sein Privatleben hineinbelangen, wie aber auch in seine Arbeit, der er sich infolge seiner Existenzmöglichkeit einordnen muss. Doch auch in bezug auf seine zwischenmenschlichen Beziehungen und hinsichtlich vieler anderer Dinge und weitreichender Verpflichtungen usw. muss er sich in Unfreiheiten hineinzwängen, folglich seine langersehnte Freiheit auf der Strecke bleibt. Und all das tut er aus freiem und eigenem Ermessen und Willen, folglich er alles selbst herbeiführt, um sich Hindernisse in den Lebensweg, die Lebensführung und die Lebensgestaltung zu legen, so ihm der Lebensgenuss, die Lebensfreude und die Lebensharmonie versagt bleiben. Also bringt er vielfach nichts auf die Rundung des Lebens, sondern durchsetzt sie mit Ecken, Kanten und unüberbrückbaren Hemmnissen, die ihn am Vorwärtskommen hindern. So kommt es bei ihm, dass er die Unfreiheit, die ihn machtlos macht und die er oft auch traurig und wütend im Elternhaus erlebt hat, auch in sein Erwachsenenleben hineinpraktiziert, weil er eben nichts anderes gelernt hat. Aus diesem Grund führt er seine Unselbständigkeit und Unfreiheit im Erwachsensein weiter, und zwar über Jahre und Jahrzehnte und ist dabei derart unglücklich, dass er nie auf den Gedanken kommt und nicht begreift, dass er selbst seines Schicksals Schmid ist und er sich selbst als Schöpfer seiner eigenen Fröhlichkeit, seiner Freude und seines Glücklichseins begreifen muss. Also begreift er auch nicht, dass er seine eigene Lebenswirklichkeit schaffen und sich von der Abhängigkeit der alten Unfreiheit und von derjenigen der Mitmenschen befreien und auf eigene, feste Füsse stehen muss. Die alten negativen und schlechten Verstrickungen, die zwischen den Eltern, den Geschwistern, den Verwandten, Bekannten und Freunden bestanden haben und die ihm Unfreiheiten brachten, muss er hinter sich lassen und darf sie nicht in sein Erwachsenenleben mit hinübernehmen, um neuerlich Verstrickungen in böser, negativer und schlechter sowie in unfreiheitlicher Weise zu schaffen.

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