Rund um die Quelle der Liebe
Selbst Rügen werden richtig verstanden und nicht mehr als Vorhaltungen und ungerechte Vorwürfe erachtet, sondern – wenn sie in Liebe verstanden werden – als gutgemeinte und lehrreiche Weisungen. Fehlt jedoch die Liebe, wie z.B. in bezug auf die Anerkennung der Wirklichkeit und deren Wahrheit, dann fehlt auch das Verständnis, folglich Selbstmitleid und tränenreiche Gedanken und Gefühle unumgänglich sind. Und auch dann, wenn in allem Liebe eingebettet wird, gibt es im Leben nicht immer glatte und schnelle Lösungen, insbesondere dann, wenn die Wirklichkeit und deren Wahrheit eine gewisse Härte aufweisen, die selbstmitleidig, selbstbeweihräuchernd oder unverständig und wahrheitsablehnend nur zu gerne falsch gedeutet wird.
Liebe liebt auch die Wirklichkeit und deren Wahrheit, und sie will auch, dass alles und jedes genau und mit Liebe angeschaut wird, so alles, was vorfällt, liebevoll und richtig gedeutet wird, damit nichts Falsches daraus entsteht und keine liebefremde Regungen entstehen. So will die Liebe auch, dass die Gedanken und Gefühle in richtiger Art und Weise gehegt und gepflegt, wahr- und ernstgenommen werden, und zwar ohne dass liebelose, selbstmitleidige und wahrheitsabweisende Regungen die Oberhand gewinnen, wenn ein Konflikt in Erscheinung tritt. Die wahre Liebe will aber auch, dass sich der Mensch nicht an verletzten Gedanken und Gefühlen festklammert und auch nicht Selbstmitleid und Hass daraus erzeugt, sondern sie will, dass der Mensch alles in Frage stellen lässt von der Liebe, auf dass er dadurch in jedem Fall immer nur die Wirklichkeit und deren Wahrheit erkennt und alles demgemäss einstuft, versteht und akzeptiert.
Liebe bedeutet nicht, einfach liebevolle Gedanken und Gefühle zu haben, sondern Liebe bedarf auch des Wissens und der Weisheit, damit das Gute und Richtige wirklich gesehen und dementsprechend mit Liebe behandelt werden kann. Der Begriff Liebe entstammt dem althochdeutschen Wort , was , und usw. bedeutet, folglich also etwas als gut zu betrachten, einzuschätzen und zu behandeln ist usw. Dazu braucht es aber Wissen und Weisheit, dass irgend etwas, das in diesen Rahmen fällt, z.B. einem Menschen, einer Situation, einem Geschehen oder einer Rüge usw., ein Gernhaben, etwas Gutes, eine gute Einschätzung, ein gutes Behandeln oder ein Gefällig-Sein usw. entgegengebracht wird. In dieser Weise gesehen wird es dem Menschen möglich, in Liebe seine Augen zu öffnen, um sich selbst und die Familienmitglieder, die Menschen im Bekannten- und Freundeskreis oder die Mitmenschen allgemein in einem neuen und liebevollen Licht zu sehen. Dadurch öffnet die Liebe auch den Sinn dafür, den guten Kern der eigenen Person sowie den der Mitmenschen zu entdecken. Und geschieht dies, dann kann auch mit sich selbst und mit allem rundum besser umgegangen und alles in die eigene wahrheitliche, wissens- und weisheitsträchtige Liebe miteinbezogen werden. Das ermöglicht auch, mit allen Menschen, Konflikten, Geschehen und Situationen sowie mit der Fauna und Flora, dem Dasein und mit dem eigenen Leben in liebevoller Art und Weise besser umzugehen.