Was unter Moral und Tugend
zu verstehen ist ...
Als Tugend wird seit alters her auch die Tüchtigkeit eines Menschen in bezug auf die Erfüllung seiner besonderen Aufgaben bezeichnet, wie aber auch die Tauglichkeit einer Sache. Dabei wird die Tugend auch erweitert auf Tiere und auf das Getier, wie aber auch auf ein Körperglied, eben bezogen auf den Zweck, für den es dienen soll. Damit wird in bezug auf die Tugenden auch die Tauglichkeit und Vorzüglichkeit sowie die Vortrefflichkeit in Betracht gezogen. Ursprünglich galt auch die Mannhaftigkeit als Tugend, und zwar insbesondere hinsichtlich der militärischen Tapferkeit. Also war es zu früheren Zeiten so, dass der Begriff Tugend eine Bezeichnung für unterschiedliche Eigenschaften war, die im Rahmen sozialer und moralischer Wertvorstellungen als wünschenswert galten. Ab dem Mittelalter galten dann und gelten weiterhin vier klassische Grundtugenden als besonders wertvoll, und zwar die sogenannten Kardinaltugenden Gerechtigkeit, Klugheit/Weisheit, Mässigung und Tapferkeit.
Richtungsweisend für die gesamte tugend-moralische Theorie wurde Platons Theorie der Grundtugenden, während für Aristoteles die Tugend der Weg dazu war, das Leben glücken zu lassen, und zwar gemäss dem, dass das Leben dann glückt, wenn der Mensch die Möglichkeiten verwirklicht, die in ihm grundlegend existieren. Also vermutete bereits Aristoteles die moralischen Fähigkeiten im tiefen Innern des Menschen, auch wenn er noch nichts wusste in bezug auf deren Impulse, die durch die schöpferisch-natürlichen Gesetze und Gebote im Menschen vorgegeben sind.
Die christliche Religion beruft sich in bezug auf die Tugenden einerseits richtigerweise auf die zehn Gebote der Bibel, anderseits auch auf die Werte, die Jmmanuel (angeblich Jesus Christus genannt) gelehrt hat, folglich eben die Barmherzigkeit, Friedfertigkeit, die Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft, Mildtätigkeit und die Sanftheit, was ja des Rechtens ist, da Jmmanuel diese Tugenden ja auch wirklich gelehrt hat.