Der Mensch muss sich von
allen unbedachten, sich
selbst gegebenen oder von
anderen von ihm geforderten
Gelöbnissen, Schwüren und
Versprechen befreien
Doch nun muss der Mensch alles damit Verbundene aus seiner Vergangenheit auflösen, indem er seine Gedanken und Gefühle darauf ausrichtet, alles was vergangen ist als nichtig wahrzunehmen und sich auf völlig Neues auszurichten, ohne sich irgendwelche Gelöbnisse, Schwüre und Versprechen zu geben. Und das muss er ganz einfach in der Art und Weise tun, indem er mit der Äusserungs-, Wort- und Redensweise ‚Ich will ...‘ aufhört und nicht mehr sagt ‚Ich werde ...‘, denn nunmehr darf er nur noch in der Weise zu sich selbst reden von ‚Ich tue ...‘ oder: ‚Ich mache ...‘ usw., und das muss er auch auf die Mitmenschen übertragen. Grundsätzlich muss der Mensch also zukünftig darauf bedacht sein, nur noch in der Weise mit sich selbst und mit den Mitmenschen zu reden, dass er etwas nicht mehr ‚tun will ...‘, sondern, dass er ‚es tut ...‘. Effectiv ist es nämlich so, dass das ‚Etwas-tun-Wollen ...‘ resp. ‚Ich will tun ...‘ oder ‚Ich werde tun ...‘ usw. nur eine Möglichkeitsformel ist, um etwas vielleicht einmal zu tun, wobei es praktisch ausnahmslos bei dieser Möglichkeit bleibt, dass eben etwas getan werden könnte, jedoch in der Regel nicht und überhaupt nie getan wird.
Also bleibt erstlich und letztlich nur übrig, etwas resp. eine bestimmte Sache zu tun und sie durchzuziehen, folglich also nur die Rede davon sein kann, dass etwas Bestimmtes ohne Wenn und Aber und ohne ‚Ich will ...‘ oder ‚Ich werde ...‘, sondern dass das klar Bestimmte ‚getan wird ...‘, folglich es heissen muss: ‚Ich tue ...‘ oder ‚Ich mache jetzt ...‘ usw. Nur auf diese Art und Weise, eben mit dem ‚Ich tue ...‘ usw., kann etwas Bestimmtes angegangen, begonnen, durchgeführt und zum Erfolg und Ziel geführt werden, während jedes ‚Ich werde ...‘ oder ‚Ich will ...‘ ins Abseits und in den Misserfolg führt, weil niemals etwas begonnen, durchgezogen und also nicht zum Erfolg gebracht wird.
Was nun die Gelöbnisse, Schwüre und Versprechen aus der Vergangenheit des Menschen und aus seinem ganzen Leben betrifft, die er unbewusst und infolge fehlender erzieherisch guter und korrekter Belehrung un-verständig gemacht und gegeben hat, so muss er nun selbsttherapeutisch bemüht sein, sich davon zu befreien. Der Mensch muss sich klar und bewusst sein, dass dies eine Einzelarbeit für ihn selbst ist, weil nur er allein sich selbst von allem ihn Belastenden seiner alten Gelöbnisse, Schwüre und Versprechen befreien und ihm niemand dabei helfen kann. Den Weg dazu muss er selbst finden, denn es ist nicht möglich, dass andere diesen für ihn nennen können, weil er sonst gedanklich und verhaltensmässig ein Spiegelbild jener werden würde, welche ihm einen Weg aufweisen.