Partnervorstellungen
Es darf auch nicht so sein, dass die eine Partei einfach um des Friedens willen kleinbeigibt und sich den Forderungen, den Wünschen oder der Meinung usw. des anderen ergibt und einfügt, denn auch diese Handlungsweise ist absolut falsch und führt ins Elend und in die Zerstörung einer Beziehung oder Ehe. Die Regel ist ein böses Erwachen, weil früher oder später nachhaltig festgestellt wird, dass die Vorstellungen falsch, nichtig und unerfüllbar waren, weil alle Dinge, die den Vorstellungen entsprachen, nur ein böses Spiel waren. Disharmonie, Unzufriedenheit, Streit, Hader, Kummer und Sorgen aller Art sind die Folge, was sehr schnell zur Zerrüttung der Beziehung und letztendlich unweigerlich zur Trennung und zur Scheidung führt. Plötzlich ist der Traum zu Ende, der auf unwirklichen Vorstellungen, unerfüllbaren Wünschen, auf falschen Hoffnungen und phantastischen Erwartungen beruhte. Das Ende des Liedes der Vorstellungen ist zwangsläufig das, dass Unfrieden und Unfreiheit sowie bösartige Gifteleien und Eifersuchtsszenen usw. entstehen, dass die Menschen einander zwingend bis zur Unausstehlichkeit nerven, wodurch unweigerlich auch eine Entfremdung zustande kommt – wenn überhaupt jemals eine echte Annäherung und Verbundenheit zueinander bestanden hat. Plötzlich stellt sich heraus, dass die Verbundenheit nur auf blanker Einbildung beruhte, wie auch die vermeintliche Liebe und Zusammengehörigkeit nichts anderes war, als eine durch falsche Vorstellungen und durch Wunschgedanken erzeugte Gefühlsduselei und Gefühlsirre resp. Gefühlswirrnis, die in keiner Weise jemals etwas mit der Wirklichkeit und der Wahrheit zu tun hatten.
Vorstellungen in bezug auf Menschen führen nie zum Erfolg, denn in Vorstellungen erschaffene Idealmenschen existieren nicht und sind folglich illusorisch. Wird aber dieser Tatsache zuwider getan und doch nach Vorstellungen gehandelt, dann ist die Bitternis der bösen Folgen nicht zu vermeiden.