Der Mensch darf sich nicht
an die Vergangenheit
klammern
Es sind all die Verurteilungen und Vorwürfe, die er sich ebenso selbst gemacht hat wie auch diejenigen in bezug auf seine Eltern oder der sonstig ihn Erziehenden sowie seiner Bekannten und Freunde. Das alles lastet sehr schwer in ihm, in seinem Gedächtnis, in seinen Zellen, dem ganzen Körper und in seinen bewussten, jedoch meist unbewussten Erinnerungen. Und diese Last trägt er, weil er sich ihrer nicht dadurch entledigt, indem er sie bewusst und willentlich auflöst und neutralisiert, und zwar dadurch, indem er sich in jeder Beziehung Neuem zuwendet, sich eine neue Lebensweise und Selbstentwicklung schafft, wie auch eine neue Lebensausrichtung und Lebenserfüllung. Er muss es nur bewusst tun und sich in dieser Beziehung alles neu aneignen, wodurch sich dann alle Not sowie alle Schäden und Schmerzen aus der Vergangenheit, eben aus seiner Kindheit und aus seiner Jugendzeit, auflösen und neutralisieren. Dadurch gewinnt er Lebensfreude, eine gesunde Eigenliebe und einen ebenso gesunden Egoismus wie auch sein Glücklichsein, seine Zufriedenheit und in seinem Inneren Frieden, Freiheit und Harmonie. Alles liegt nur bei ihm selbst, es zu tun und seine Altlast loszuwerden, der er sich nur schwach bewusst ist, weil sich diese nämlich in unbewusster Weise im Untergrund seines Innern ständig regt und stichelt. Niemand ausser ihm selbst zwingt ihn, diese Altlast seiner Ängste, seines Unglücklichseins und seiner Unzufriedenheit sowie der Unfreiheit, Disharmonie und des Unfriedens in sich zu tragen. Und er zwingt sich tatsächlich dazu, und zwar in unbewusster Art und Weise, weil er der irrigen und wirren Ansicht ist, dass er seinen diesbezüglichen Zustand nicht zum Besseren, Guten und Positiven verändern könne. Er glaubt daran, weil er irrig und wirr annimmt, dass er die Vergangenheit verändern können müsste, wie das weltweit irrig und in Unkenntnis der effectiven Tatsache von Psychologen und Psychiatern missgelehrt wird, weil nur dadurch die bewusstseins-gedanken-gefühls-psychemässigen Übel aufgelöst und vernichtet werden könnten. Dies eben in der Weise, dass die Dinge der Vergangenheit herangezogen und sich bewusst gemacht werden müssten, um sie aufzuarbeiten und aufzulösen. Das aber bedeutet gegenteilig, dass mit solchen bewussten Rückerinnerungen das Ganze des Bösen, Negativen und Schlechten der Vergangenheit neuerlich zum Durchbruch kommt und dadurch das Bewusstsein, die Gedanken, Gefühle und die Psyche immer wieder von neuem belasten. Tatsächlich ist ein solches falsches Tun aber nicht notwendig, denn es ist nur erforderlich, etwas Neues zu suchen, es zu erfassen, aufzuarbeiten und in eine neue Lebensführung umzusetzen, die völlig frei von Lasten der Vergangenheit ist. Es ist diesbezüglich im Gleichnis so, wie wenn ein Bein bei einem Stuhl zerbricht; dann wird dieser dem Möbelschreiner zur Reparatur gebracht, der ein neues und passendes Stück Holz sucht, es nimmt, richtig formt und im Stuhl wieder einsetzt, wodurch dieser wieder tadellos ganz ist. Dabei kümmert es ihn nicht, in welcher Art und Weise und warum das Stuhlbein zerbrochen ist, denn ihn interessiert es nur, ein neues Stuhlbein zu schreinern oder zu drechseln, um damit den Stuhl zu reparieren und neuerlich sitzbar zu machen.