Meditation und die Zeit
danach
Jede meditative gedanken-gefühls-bewusstseinsmässige Betätigung in bezug auf das tägliche Leben, dessen Umtriebe und Situationen usw., erfordert auch eine Nachmeditationsbetätigung, denn jede Meditation macht auch eine nachhaltige und bewusste Phase notwendig, um das meditativ Erarbeitete in die Tat umzusetzen. Das besagt, dass es also einer völlig falschen Auffassung entspricht, eine meditativ gedanken-gefühls-bewusstseinsmässige Betätigung sei eine Übung, die nur während der eigentlichen Meditationsphase selbst durchgeführt werde, denn wahrheitlich ist es dringend notwendig, dass auch nach der Zeit der eigentlichen Meditation eine Nachphase erfolgt. Jedem Meditierenden muss klar bewusst sein, dass auch nach der Meditation ein Weiterüben dessen notwendig ist, was meditativ angestrebt wird, denn nur in dieser Weise bringen die meditativen Übungen wirklich Erfolg, weil sich die zwei Formen der Übungen ergänzen müssen. In dieser Weise ist es nämlich notwendig, dass das während der Meditation gewonnene bewusstseinsmässige Verständnis sich mit jenem Verständnis vereint und vertieft, das nachher im Nachmeditationszustand gewonnen wird. Grundsätzlich müssen sich beide Vertiefungsformen also ergänzen und ineinanderfliessen. Das Ganze bedeutet, dass sowohl das durch die Meditation gewonnene Verständnis wie auch dessen Werte für das tägliche Leben, dessen Umtriebe und Situationen usw. in das Alltagsleben hineingetragen, ausgewertet und nachvollzogen werden müssen, weil das meditative Verständnis und dessen Werte allein keinen Nutzen bringen können, wenn sie nicht im Alltag umgesetzt werden. Jedoch auch dann, wenn es sich nicht um das alltägliche Leben, um dessen Umtriebe und Situationen usw., sondern um rein gedanken-gefühls- sowie speziell bewusstseinsmässige Meditationsinhalte handelt, müssen auch diese nach Beendigung der Meditation weiter bedacht werden, um ein bleibendes Ver-ständnis und dementsprechende Werte nutzbar und beständig zu machen. Wie viel Zeit nach einer Meditation dann im einen und andern Fall für die Nachmeditationsbetätigung aufgewendet wird, ist Sache des einzelnen Menschen, wobei jedoch bedacht werden sollte, dass immer ein Zeitraum genutzt wird, der zur gedanken-gefühlsmässigen Verarbeitung und Umsetzung des meditativ Bearbeiteten ausreicht.
Dies können sowohl 20 oder 30 Minuten, wie aber auch Stunden sein, je nach Schwierigkeit des Verstehens des bearbeiteten Meditationsstoffes sowie der Möglichkeit des Sich-Befassens damit. Bestehen zeitliche Schwierigkeiten, dann liegt es durchaus im Rahmen des Möglichen, dass über den ganzen Tag hinweg in kurzen Phasen, über die Mittagszeit, in Pausen oder am Abend in der Freizeit das meditativ Bearbeitete gedanken-gefühlsmässig bearbeitet, umgesetzt und nachvollzogen werden kann. Es muss also keine Hetze zur Verarbeitung und Umsetzung stattfinden, denn es steht dafür durchaus immer genügend Zeit zur Verfügung, wobei diese auch nach Bedarf in verschiedene Abschnitte eingeteilt werden kann.
Bei Meditationsübungen, ganz gleich welcher Art, Weise und Dauer, werden auch Intuitionen und Inspirationen gewonnen, die viele Vorzüge bieten und Anregungen schaffen zur Liebe und Freiheit, zu Wissen, Weisheit, Frieden, Freude, Glücklichsein, Ausgeglichenheit und Harmonie, wie aber auch Achtsamkeit und Aufmerksamkeit. Doch auch Wohltätigkeit, die Ehre, Achtung, Ehrlichkeit und Würde sowie das Mitgefühl in bezug auf die Mitmenschen gehen als Anregungen und Vorzüge aus meditativen Übungen hervor, wie auch gute persönliche Eigenschaften, die sich, wie alle anderen Werte, ergeben und sich kumulieren.
Während der Meditationsübung fällt es natürlich sehr viel leichter, eine friedliche und andächtige Haltung einzunehmen, als eben im Alltagsleben, folglich also die eigentliche Prüfung erst dann beginnt, wenn wieder den täglichen Turbulenzen und der Alltagswelt gegenübergestanden wird. Deshalb ist es nicht nur während der Meditation, sondern auch danach äusserst wichtig, dass in bezug auf die Nachmeditationsbetätigung sehr gewissenhaft bei der gedanken-gefühlsmässigen und aktuellen Verarbeitung und Umsetzung vorgegangen wird. Wird die Meditation verrichtet, dann finden sich schnell innerer Frieden sowie Ruhe, wobei in diesem Zustand auch ein wahres Mitgefühl für die Mitmenschen und alle Lebensformen überhaupt entwickelt werden kann.
Auch ungute Gedanken und Gefühle gegenüber Rivalinnen und Rivalen lassen sich leichter beherrschen und gar beheben, wie auch ein Duldsamerwerden gegen andere, wie gegen Bösgesinnte, Feinde und Widersacher, leichter wird und an Gewicht gewinnt. Und all dies geschieht in der Meditation darum, weil das Bewusstsein und die Gedanken und Gefühle sowie die Psyche entspannter werden und auch die Aggressivität geringer und oft gar völlig aufgehoben wird. Wahrheitlich ist es aber nicht leicht, all die Grundimpulse dieser Werte beizubehalten und sie gar in gutem Rahmen wirksam werden zu lassen, wenn eine Konfrontation mit den Verhältnissen des alltäglich-aktuellen Lebens stattfindet. Aus diesem Grunde ist es ganz besonders wichtig, dass so oft wie möglich Meditationen gleichsam für die Vorkommnisse, Situationen und Geschehen des Alltags usw. durchgeführt werden, um alles zu verstehen und beherrschen zu lernen. Das bedeutet, dass voll bewusst eine regelrechte persönliche meditative Schulung durchgeführt wird, durch die alle meditativen Erfahrungen und deren Erleben innerhalb diesen und durch die Nachmeditationsübung aufeinander abgestimmt und gezielt koordiniert werden. Dadurch allein kommt das meditative Bestreben und die dringend daraus resultierende Wirkung zur Geltung.
Es ist völlig natürlich, dass während einer richtigen Meditation gedanken- und gefühlsmässige Regungen wie Liebe, Güte, Mitfühlsamkeit, Freude, Frieden, Harmonie und Glücklichsein usw. entstehen, doch wenn dann diese hohen Werte im Alltagsleben nicht bedacht und nicht umgesetzt werden, eben durch eine Nichtmeditationsbetätigung, dann wird alles sehr schnell wirkungslos.
So kommt es, dass wenn jemand in der Familie, in irgendeinem Beziehungsverhältnis oder in der Öffentlichkeit Beleidigungen usw. hervorbringt, tätlich wird oder sonstwie jemandem zusetzt, dass dann schnell die Kontrolle über das eigene Verhalten verloren wird. So ist es sehr schnell möglich, dass alle guten und richtigen Meditationsvorsätze einfach missachtet werden und Aggressivität und Wut hervorbrechen sowie böse Worte gebraucht werden, wobei dann auch nicht auszuschliessen ist, dass eine Revanche und nicht selten noch Schlimmeres erfolgt, und geschieht dies tatsächlich, dann verschwinden augenblicklich alle meditativ gefassten guten Vorsätze und Werte, wie Liebe, Frieden, Güte, Geduld, Harmonie und Verständnis usw. Natürlich fällt es in der Meditation sehr leicht, mitfühlsam und uneigennützig zu sein, doch dauert dies in der Regel nur so lange an, wie keine Probe für das Einhalten der Werte gefordert wird und kein Problem in Erscheinung tritt, eben in der Wirklichkeit des Alltags. Aus diesem Grunde ist es absolut unumgänglich, dass nicht nur im Rahmen der Meditation all die hohen Werte geübt und gepflegt werden, sondern auch nach der Zeit der meditativen Übung, wenn diese vorbei ist und das Alltagsleben wieder alles fest im Griff hat. Also ist die Nachmeditationsbetätigung ebenso wichtig wie die Meditation selbst, denn das ganze meditativ Erschaffene muss nun in der Alltagsrealität gründlich bedacht und in die Wirklichkeit umgesetzt werden, was aber sehr schwierig und gar äusserst mühsam ist, weshalb sehr viel Mühe dafür aufgewendet werden muss, dass die meditativ erarbeiteten hohen Werte auch wirklich greifen und verwirklicht werden können. Leider geschieht es bei manchen Menschen nur zu schnell, dass sie von den in einer Meditation erarbeiteten guten Vorsätzen usw. umgehend wieder abfallen, wenn sie sich ins Alltagsleben zurückbegeben und sich wieder mit diesem auseinandersetzen müssen. In diesem Moment fällt es ihnen nicht leicht, mitfühlend und uneigennützig zu sein, weil in ihnen schnell wieder die Selbstsucht durchbricht. So kommt es z.B., dass, sobald sich die Gelegenheit bietet, bedenkenlos wieder gestohlen, gelogen und betrogen wird, oder dass mancher handgreiflich wird oder zuschlägt, wenn dies die Gelegenheit bietet. Alles, was in der Meditation geübt wurde, ist dann plötzlich vergessen, folglich keinerlei aggressive Handlungen, Ungerechtigkeiten, böse und schändliche Reden und Worte sowie Lug, Betrug und Verleumdungen usw. mehr unterlassen werden.
Und wenn der Mensch dazu die Macht hat, und zwar auch nach einer guten Meditation, dann ist er sehr schnell wieder gewillt, Mitmenschen zu drangsalieren, sie zu bestehlen, zu belügen, zu verleumden oder sonstwie zu verunglimpfen, sie zu schlagen, zu harmen und ihnen Leid und Schmerz anzutun. Und so wie das in bezug auf die Meditation der Fall ist, wenn das, was durch sie mühsam erarbeitet wird, nach der meditativen Übung nicht bewusst und gründlich weiter durch eine Nachmeditationsbetätigung bedacht und ebenso bewusst in die Wirklichkeit umgesetzt wird, so geschieht exakt das gleiche auch bei den Gläubigen der Religionen, Sekten und Falsch-Philosophien. Diesbezüglich gehen die Gläubigen in die Kirche, Synagoge und in die Moschee, in eine Sektenstube, in einen Tempel oder sonst in eine Stätte für Gläubige, um die Predigt eines Geistlichen zu hören, der von den hohen Werten spricht, die sich die Menschen zu eigen machen und sie verwirklichen sollen. Aber auch hier geschieht genau dasselbe, dass im alten verworfenen Stil falscher Verhaltensweisen weitergefahren wird, wenn nicht nach der Predigt des Geistlichen im Alltagsleben alles gründlich überdacht und verwirklicht wird. In der Regel wird dieses Überdenken sowie das Befolgen der guten Worte und Lehren der Prediger, Weisen und Lehrenden von den Gläubigen nicht in die Tat umgesetzt, sondern es wird nur in falscher alter Weise weiter dahingelebt. Auch eine gute Predigt oder gute mündliche Belehrungen usw. eines rechtschaffenen Geistlichen, eines Weisen oder irgendwelcher beliebiger Lehrpersonen usw., können als eine Meditationsform verstanden werden, sozusagen als Hörmeditation, bei der es jedoch ebenfalls bedingt, dass sie danach gründlich bedacht und in entsprechenden Taten ausgeführt und verwirklicht werden. Genau das geschieht aber in der Regel bei den Gläubigen von Religionen, Sekten und Falschphilosophien nicht, weil sich, gegensätzlich zu bewusst, ernsthaft, selbständig sowie täglich regelmässig Meditationsübenden nur sehr wenige Ausnahmen in bezug darauf ergeben, dass keine Nachmeditationsübungen gemacht werden. Grundsätzlich und nachweisbar tut sich das Gros der Gläubigen nach dem Anhören der Predigten usw. von Geistlichen und Sektenführern sehr schwer, sich in einer Art und Weise darum zu bemühen, das gehörte Wertvolle wirklich zu bedenken und in die Tat umzusetzen, folglich einfach im alten negativen Stil weiterhin das getan wird, was schon immer an Bösem, Negativem, Schlimmem und Unrechtschaffenem getan wurde.
Wahrheitlich werden so Predigten und Belehrungen von Geistlichen, Weisen und von irgendwelchen Lehrpersonen nur aus reiner Scheinheiligkeit sowie aus einem tiefgründigen Selbstbetrug angehört, weil sich die Gläubigen dadurch besser fühlen, als sie wirklich sind, und weil sie des irren Glaubens sind, dass sie die Glaubenspflicht erfüllen würden. Damit ist es aber nicht getan, denn jede gute Lehre und selbst die beste Belehrung kann erst dadurch wirksam und wertvoll werden, indem sie, wenn sie erhalten worden ist, wie bei der Nachmeditationsbetätigung, gründlich und bewusst überdacht, verwirklicht und in die Tat umgesetzt wird.
Durch die Praxis einer richtigen und zweckdienlichen Meditation muss eine gedanken-gefühls-psyche-bewusst-seinsmässige dauerhafte Festigung geformt werden, weshalb sich der Mensch darin durchgehend schulen muss. Dabei muss in guten, schlechten und bösen Zeiten meditativ bewusst geübt werden, sonst besteht keinerlei Aussicht, dass ein Ziel wirklich erreicht und meditativ etwas Wertvolles erschaffen werden kann. Es ist notwendig und wichtig, dass über das ganze Leben hinweg jeden Tag eine gewisse Zeit für Meditationen aufgewendet und dann alles im Alltag in Nachmeditationsbemühungen bewusst überdacht, durchgearbeitet und in die Tat umgesetzt wird. Und nur in dieser Weise, wenn durchgehend in der Meditation und danach im Alltagsleben alles geübt und umgesetzt wird, kann es im Bereich des Alltags, Bewusstseins, in der Psyche und in den Gedanken und Gefühlen eine effective Verwirklichung bringen. Tatsache ist, dass jedes Phänomen, jedes Problem, jede Handlung, Tat und jede Rede und jedes gesprochene Wort ebenso veränderbar ist wie auch jede bewusstseins- sowie gedanken-gefühls- und psychemässige Regung, folgedem es auch so ist, dass sich das Bewusstsein des Menschen ebenso verändert wie auch jede Einstellung, Ansicht und Verhaltensweise. Dabei fragt es sich nur, wie lange es dazu dauert und ob der Mensch sich bemüht oder nicht, um sein Bewusstsein, seine Gedanken und Gefühle und seine Verhaltensweisen diszipliniert zu machen und voller ehrlicher Liebe, voll Wissen und Weisheit sowie in Ausgeglichenheit und Entspanntheit voll Frieden und Harmonie zu werden. Die Wahrheit zum Erreichen dieses Zustandes ist die, dass einfach bewusst die gedanken-gefühls-psyche-bewusstseinsmässigen Qualitäten entwickelt und alle Schattenseiten eliminiert und ausradiert werden müssen.
SSSC, 10. Februar 2012, 00.14 h Billy